Pressemitteilung der IG Metall Bruchsal
IG Metall Bruchsal verurteilt die geplante Standortschließung bei
Neff in Bretten
Die heute angekündigte Schließung im 1. Quartal 2028 der BSH-Standorte in Bretten
betrifft über 1000 Beschäftigte. Die Menschen sind verunsichert und verärgert. Sie fordern
zurecht eine Zukunft für den Standort und ihre Arbeitsplätze, und nicht nur Arbeitsplatzvernichtung zu Gunsten der Rendite im Bosch-Konzern.
Betriebsrat und IG Metall verurteilen scharf die Entscheidung.
Kristian Kipcic-Suta Betriebsratsvorsitzender: „Die Entscheidung hat uns überrascht.
Wir wurden zuvor nicht informiert, dass Planungen hinsichtlich einer Schließung
überhaupt angedacht sind. Ob es alternative Konzepte gab, wissen wir nicht. Wir
fordern Transparenz und echte Mitbestimmung – nicht vor vollendete Tatsachen gestellt
zu werden.“
„Natürlich haben wir uns mit dem Betriebsrat Sorgen um die Zukunft gemacht. Die jetzige
Auslastung ist nicht befriedigend und auch die Aussichten nicht gerade rosig. Wir
erwarten aber einen Aufschwung in der sog. Weißen Ware zu Mitte nächsten Jahres“,
so Dirk Becker 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal.
„Bei Neff in Bretten und der dazugehörigen Logistik, HSN, wurden in Corona-Zeiten
noch Sonderschichten gefahren, um lieferfähig zu sein. Die Beschäftigten haben sich
enorm eingesetzt, um Rekordergebnisse zu verwirklichen. Hier zeigt sich mal wieder,
dass kurzfristige Rendite wichtiger ist als die soziale Verantwortung eines Stiftungsunternehmens. Diese Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft“.
IG Metall und Betriebsrat fordern die Geschäftsführung der BSH auf, die Schließungspläne
zu verwerfen und über tragfähige Zukunftskonzepte zu sprechen.
Es ist schon einmal gelungen die Standortschließung abzuwenden. Im Jahr 1982
wurde um die Arbeitsplätze erfolgreich gekämpft. Die BSH hatte damals Neff von der
kriselnden AEG übernommen. Nach langen Verhandlungen und durch einen befristeten
Verzicht auf Teile der Sonderzahlungen wurden Investitionen finanziert und der
Standort erhalten.
Dirk Becker: „Wir sind überzeugt, dass der Standort Bretten auch zukünftig in der Lage
ist eine ausreichende Rendite zu erwirtschaften.
Wer so mit seinen Beschäftigten umgeht, riskiert nachhaltig das Vertrauen seiner Beschäftigten zu verlieren. Das hat langfristig negativere Folgen, als mal drei Jahre auf
Gewinne zu verzichten.“
IG Metall Bruchsal
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76646 Bruchsal